Münchner Philharmoniker – Erklärung zu Thielemanns Abgang
“Die Münchner Philharmoniker bedauern es sehr, dass die Vertragsverlängerung zwischen der Landeshauptstadt München und GMD Christian Thielemann um weitere 5 Jahre nicht zustande gekommen ist. Das Orchester hätte sehr gerne auch über 2011 hinaus mit Herrn Thielemann auf diesem hohen künstlerischen Niveau der letzten Jahre weitergearbeitet.
Neben dieser einzigartigen künstlerischen Qualität in der musikalischen Arbeit hat es allerdings in den letzten Jahren im administrativen Miteinander von GMD, Intendant und Orchester zunehmend Konflikte gegeben, die letztlich den Wunsch des Orchesters nährten, Entscheidungskompetenzen anders zu gestalten.
Während die künstlerische Gesamtkonzeption bezüglich der Gastdirigenten, deren Programme und auch Tourneen in Zukunft wie bisher in gemeinschaftlicher Abstimmung von GMD, Intendant und Orchester erfolgt wäre, hätte der Intendant dann im Dissensfalle das Letztentscheidungsrecht erhalten.
Das von Christian Thielemann befürchtete Szenario, ein Gastdirigent hätte auf diese Art und Weise jederzeit ein Werk aus dem ihm vorbehaltenen Repertoire der deutschen Romantik dirigieren können, trifft nicht zu, da ihm vertraglich zugesichert wurde, dass von ihm aufgeführte Werke in der selben Saison für Gastdirigenten selbstverständlich gesperrt sind.
Daher ist festzustellen, dass sich die Musikerinnen und Musiker der Münchner Philharmoniker in einem Votum aus künstlerischen Gründen mehrheitlich für eine Vertragsverlängerung mit Christian Thielemann ausgesprochen haben, und in einem weiteren Votum den Kulturreferenten Dr. Küppers gebeten haben, das Letztentscheidungsrecht für Konzerte und Programme von Gastdirigenten nur im Dissensfalle dem Intendanten zu übertragen.” / August 2009
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