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AIDA von Giuseppe Verdi
Erfahrungen in der Arena di Verona
Die Arena di Verona wurde 30 n.Chr. mit einer Größe von 152 x 123 m erbaut. Von einem Erdbeben im Jahr 1117 schwer zerstört sind die Umfänge heute 138 x 109 m. Damit ist die Arena in Verona immer noch – nach dem Kolosseum in Rom und der Arena von Capua – das drittgrößte der erhaltenen antiken Amphitheater. Die 45 Stufenränge des Zuschauerraums sind jeweils 45 Zentimeter hoch und tief und bieten 22.000 Plätze.
Die Festivalsaison 2009 der Arena di Verona begann am 19. Juli 2009 mit Carmen von Georges Bizet und dazu recht unglücklich: Die Aufführung versank in Gewitter und Sturm. Nach einem zunächst ungestört verlaufenen ersten Akt entwickelte sich in der Pause ein heftiger Sturm. Viele Besucher gelangten noch halbwegs trocken in die schützenden Gewölbe der Arena; andere besaßen dieses Glück nicht. Die Aufführung mußte später abgebrochen werden.
IOCO besuchte am 20. Juni 2009 die Aida. Aida in Verona hat eine lange Tradition: Zum 100. Geburtstag Giuseppe Verdis, wurden 1913 die Opernfestspiele Verona mit der Premiere von Aida eröffnet. Die Besetzung am 10.8.2009 war grandios: Daniela Dessi als Aida, Fabio Armiliato als Radames, Giorgio Surian als Ramphis, Tichina Vaughn als Amneris und Ambrogio Maestri als Amonasro. Die Vorstellung begann pünktlich um 21.15. Besucher zündeten in Arena-Tradition Kerzen an, ein Blitzlichtgewitter prasselte – trotz ausdrücklichem Fotografierverbots – während der gesamten Vorstellung auf die Darsteller herab. Die Aufführung endete nach 1 Uhr morgens. 15.000 Besucher folgten begeistert dem monumentalen Opernspektakel: Vierzig Fackelträger beleuchteten martialisch die Arenahöhen hinter der Bühne, berittene Krieger mischten sich mit Chor und Solisten: Ein Ballett begleitete den Einmarsch des siegreichen ägyptischen Heeres.
Die Festival Saison der Arena di Verona dauert in 2009 vom 19. Juni bis zum 30. August. Die Opern Carmen, AIDA, Barbier von Sevilla, Turandot und Tosca stehen auf dem Spielplan. Am 24. Juli wird Placido Domingo eine Grand Galà geben. Kartenpreise von € 21 bis € 198. Wir hatten uns in diesem Jahr für die nummerierten seitlichen Rangplätze entschieden und waren damit sehr zufrieden (€ 84; Achtung: Ticketagenturen verlangen gerne eigene -höhere- Preise). Ein Kissen sollte man allerdings haben; für € 2 vor der Arena erhältlich. Die seitlichen Plätze, da im Gegensatz zu den anderen nummerierten Plätzen erhöht, bieten einen besseren Blick auf das Bühnengeschehen. Das Orchester ist gut zu beobachten. Durch die Nähe zur Bühne sind von diesen etwas preiswerteren Plätzen auch die Solisten sehr gut zu hören.
Wir erreichten unser Hotel nach der Aufführung um 3.30 Uhr; müde wie zufrieden. Verona hatte, wie seit hundert Jahren, seinen Kultstatus zelebriert, als `Oper im Volke´. IOCO / Viktor Jarosch / 2009